Ungewöhnlich
war das Kampfsystem für die U 11 in Glinde beim Stormaner
Judo-Jugendturnier,
denn es wurde im Doppel-KO-System gekämpft, das eigentlich
erst in der höheren
Altersstufe angewendet wird. Somit war die Anzahl der Gegnerinnen in
den Gewichtsklassen
doppelt so hoch wie gewohnt, was die Lauenauer Judo-Löwen aber
nicht im
Geringsten beeindruckte.
10
Teilnehmer betraten in der 24kg-Klasse die Matte, darunter die
Geschwister
Maike und Annika Wittekindt, von denen eigentlich Maike bis 26 kg
antreten
sollte, damit kein Geschwisterkampf zu absolvieren war. Beim Einwiegen
wurde
Mutter und Betreuerin Katrin aber belatschert, das Mädchen
doch in der
korrekten Klasse kämpfen zu lassen, denn bei 10 Teilnehmern
träfen sich die Schwestern
wohl nicht. Während Annika ihre erste Gegnerin allein durch
ihre bloße
Anwesenheit auch im zweiten Anlauf von der Matte vertrieb und durch
anschließende schnelle Siege das Finale erreichte,
kämpfte sich Maike mit
Haltegriffsieg und Wurfsieg ins Finale vor, und die zu vermeidende
Situation
war geboren. Mit der Maßgabe, sich nicht wehzutun, hinterher
nicht zu weinen
und kein Verdrehen im Bodenkampf einzugehen, begann der Kampf. Spannend
griffen
die Schwestern im Wechsel an, schenkten sich nichts und drehten sich
nach
Wurfversuchen auf die Knie, so dass nach zwei Minuten Kampf-Krimi keine
Wertung
vorlag und der Kampfrichter entscheiden musste. Maike war die
Glückliche, die
den Pokal absahnte, Tränen kullerten und ein Fairness-Preis
für Annika, die im
Bodenkampf zur Schwesterschonung oftmals ihr Ziel nicht verfolgte,
spendete
Trost sowie eine superschöne Silbermedaille.
Schwester
Merle war zum Glück erheblich schwerer und wurde bis 36 kg
eingewogen und stieß
gleich im ersten Kampf auf die schwerste Gegnerin, gegen deren
Uchi-mata (Wurf)
sie sich kaum wehren konnte. Im Bodenkampf aber war Merle die
Stärkere und
siegte durch Haltegriff. Zwei
schnelle
Siege folgten, um im Finale wieder gegen Gegnerin eins – Frl.
Weber - zu
kämpfen. Inzwischen hatte Merle eine Taktik
im Kopf, verhinderte die Wurfansätze von Weber und konterte
diese mit einem
sauberen Hüftwurf zum Ipponsieg und zum Goldpokal.
Super
gemacht, nur die Staus auf Hin- und Rückreise vermiesten das
Turnier.
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